Dichte von Kies
Dichte von Kies im Dornbach-Baulexikon.
Begriff und Besonderheiten:
Kies ist bereits seit einigen hundert Jahren als ein gekörntes, steiniges Material bekannt. Heute bezeichnet man mit Kies recht kleinformatige Steine, welche in der Nähe von Wasseradern oder besonderer geologischer Formationen, u.a. Mäander und Urstromtäler der Eiszeit, als terrassenförmige Sedimentablagerungen zu finden sind. Ist ein Kiespartikel grösser als 6,30 Zentimeter, dann gilt er nicht mehr als Kies, sondern als Stein.
Die Besonderheit von Kies in Abgrenzung zum scharfkantigen, grossformatigen Geröll oder zum Schotter besteht in der runden Formgebung. Darüber hinaus sind Gewicht und Dichte von Kies hoch im Vergleich zu anderen Naturmaterialien wie Papier oder Holz.
Kiessorten und ihre Dichte:
Die je nach Formgebung und Grösse zu differenzierenden Kiessorten - Grob-, Mittel- und Feinkies - unterscheiden sich nach ihrer Dichte. Auch für Kies gilt, dass sich die Dichte dieses Materials als Quotient von Masse und Volumen bestimmt. Daher ist bei gleichem Volumen die Dichte eines einzelnen Kiessteins höher als die Dichte von gekörntem Kies. Aufgrund der Körnung zirkuliert Luft zwischen den einzelnen Kiessteinen. Somit weist Feinkies mit kleinformatigen Partikeln im Vergleich zu den vielen grösser geformten Steinen von Grobkies eine höhere Dichte auf.
Entstehung:
In geologischem Sinne handelt es bei Kies um ein sogenanntes Lockersediment. Es entstand auf natürlichem Wege in der Folge von Erosionsprozessen sowie der Einwirkung fliessenden Wassers.
Das Gewicht und die Dichte von Kies sind höher als bei anderen Naturmaterialien. So kam es dazu, dass sich die Steinpartikel auf dem Grund von Fliesgewässern ablagerten. Über einen langen Zeitraum wirkten hier die Kräfte des Wassers intensiv auf die Oberfläche der einzelnen Kiessteine sein. Hinzu kamen die Reibungskräfte durch fortdauernde Kollisionen von Kies mit Geröll. Dadurch entstand die typisch rund geschliffene Formgebung der Kiessteinchen.
Abbau:
Der tägliche Bedarf der Weltwirtschaft an Kies ist erheblich. Daher gilt Kies - neben dem Sand - als einer der wichtigsten Massenrohstoffe. Auch Informationen zur Dichte von Kies sind in diesem Zusammenhang wichtig.
Kies aller Körnungen wird per Tagebau abgebaut, jedoch nicht im Förderzustand verarbeitet. Bevor eine Verwendung von Kiesarten mit verschiedener Dichte erfolgt, führt man die Trennung der Kiespartikel nach Grössen durch. Hinzu kommt das Durchlaufen eines industriellen Waschvorgangs in einer dazu konzipierten Aufbereitungsanlage.
Die Förderkapazität besonderer Kiesarten, u.a. farbige Marmor- und Sandsteinkiese oder sehr feiner Kies, bleibt spezieller Nachfrage vorbehalten.
Für hochdichten Kies muss zumeist ein mehrmaliges Sieben erfolgen. Genutzt wird dieses Material u.a. zur Umsetzung dekorativer Gestaltungen im Bau- sowie Landschaftsdesign.
Verwendungsfelder:
Kies ist ein schweres Material mit hohem Gewicht. Es wird vor allem im Bereich der Bauproduktion und im Baustoffhandel verwendet. Kies ist aber auch ein oft eingesetzter Zuschlag zu Baustoffen.
Man nutzt Kies verschiedener Dichte ausserdem als Streugut im Winterdienst oder innerhalb des Erdbaus zur Herstellung ästhetisch ansprechender Wege in Gärten oder Anlagen. Das Gewicht von Kies hält das Material am Boden und es bietet zudem einen weiteren praktischen Nutzen. Durch seine Oberflächenbeschaffenheit dient Kies nicht als Nahrungsquelle für Pflanzen. Das Material hat kaum Anhaftpunkte für Wasser. Dadurch siedeln nur wenige Pflanzen auf einem Kiesareal. So wird der Aufwand zur Pflege von verdichteten Kieswegen erheblich reduziert. Auf der anderen Seite ist die Verwendung von Mittel- und Grobkies zur Verhinderung aufsteigender Bodenfeuchtigkeit bekannt.
Im Bereich der Freiflächengestaltung sowie innerhalb der Aquaristik spielen Kiese mit verschiedener Dichte eine wichtige Rolle durch Verwendung als Filtermaterial für Drainagen. Besonders geschätzt ist in diesem Zusammenhang das grosse Porenvolumen von reinem Kies, da dies eine hohe Wasserdurchlässigkeit erlaubt. Daher findet Kies als Grundwasserleiter innerhalb der Wasseraufbereitung ein wichtiges praktisches Einsatzfeld. Den Kiesfilter kann man sich als einen mit Kies gefüllten Kessel vorstellen. Andere mit Kies arbeitende Filtersysteme besitzen mehrere verdichtete Schichten, darunter feiner Sand und Kieslagen verschiedener Körnung. Deren Effektivität hängt u.a. von der spezifischen Kieskörnung sowie dem Schüttgewicht ab.