Harte Standortfaktoren
Harte Standortfaktoren im Dornbach-Baulexikon.
Harte Standortfaktoren sind für die Entscheidung über Aufnahme bzw. Fortsetzung einer betrieblichen Tätigkeit von herausragender Bedeutung. Sie haben engen Bezug zur Feststellung des finanziellen Aufwandes, welches ein Unternehmen am gewählten Standort tragen muss. Es gilt, dass all jene Aspekte zu den harten Standortfaktoren gezählt werden, welche sich exakt monetär, d.h. im Verhältnis von Kosten und Nutzen, analysieren lassen.
Besonderheit harter Standortfaktoren
Da harte Standortfaktoren Ausdruck betriebswirtschaftlicher Kosten- und Umsatzrelationen sind, liegt deren Besonderheit in der Quantifizierbarkeit. Daher werden harte Standortfaktoren direkt innerhalb der Bilanz eines Unternehmens dargestellt. Sie sind damit spezifischer Ausdruck einer wirtschaftlichen Arbeitsweise einer Firma.
Gruppen harter Standortfaktoren
- infrastrukturelle Gegebenheiten wie Transportmöglichkeiten, Verkehrsanbindung, Transportarten und die Nähe zu Bildungs- und Forschungsstätten,
- Marktgegebenheiten wie Marktbarrieren, Wettbewerbsintensität, Markttransparenz,
- wirtschaftliche Anforderungen, welche durch das Preissystem für Energieversorgung, Kommunikation u.a. Betriebskosten definiert werden,
- rechtliche Gegebenheiten, die zur Absicherung und Optimierung des wirtschaftlichen Erfolgs beitragen wie gesetzliche und tarifliche Rahmenbedingungen, Arbeitszeiten, Sozialversicherungen, Genehmigungsverfahren,
- staatliche Förderungen in Form von Subventionen, Steuerleistungen und Abgaben, aber auch Umweltschutzauflagen sowie
- die Verfügbarkeit von Rohstoffen und erschlossenen Produktionsflächen sowie der Zugang zum Kapitalmarkt und die Situation am Arbeitsmarkt, inclusive des Lohnniveaus, der Arbeitslosenquote und der Kaufkraft der Bevölkerung.
- Schliesslich ist das Klima als harter Standortfaktor beschreibbar, sofern es, wie in der Tourismusbranche, mit direktem Einfluss auf die betriebliche Produktion verbunden ist.
Bedeutung
Innerhalb der Wirtschaft werden harte Standortfaktoren als Kern jener Kriterien angesehen, welche zur Entscheidung über den Aufbau eines Betriebes führen. So entsteht ein fischverarbeitender Betrieb nicht in grosser Entfernung zum Meer.
Siehe: Weiche Standortfaktoren,
