Treppenformel
Treppenformel im Dornbach-Baulexikon.
Eine Treppe ist ein Bauwerk, welches aus mindestens zwei Stufen besteht und ist das Element, welches am häufigsten zur Überwindung von Höhen eingesetzt wird. Um die Treppe angenehm begehen zu können, ist die Treppenformel ein wichtiges und nützliches Hilfsmittel. Ohne sie wäre es unmöglich, die Treppen schon in der Phase der Planung gleichmäßig zu gestalten.
Eine uralte Frage der Bequemlichkeit
Die Frage nach angenehmen Stufenabmessungen beschäftigte schon die Menschen in der Antike. Noch im 1. Jh. v. Chr. wurden Steigungshöhen zwischen 23 und 25 cm sowie ein Auftrittsmaß zwischen 46 und 61 cm empfohlen. Für das heutige Empfinden sind diese Maße jedoch reichlich unbequem. Wären sie nach Blondels Treppenformel berechnet worden, würden beispielsweise die Kaiserthermen in Trier oder das Parthenon in Athen nicht eine derart gute Kondition von den Besuchern abverlangen.
Erst 1675 erschien Blondels Werk «Cours d'Architecture», in welchem er seine Treppenformel vorstellte.
So funktioniert die Treppenformel
Die Treppenformel hat beim Bau eine allgemeine Gültigkeit und wird nach dem Schrittmaß eines Erwachsenen ausgerichtet. Zur Berechnung der Treppen gilt:
- Stufenhöhe x 2 + Stufentiefe = 63 bis 67 cm
Früher galt ein durchschnittliches Schrittmaß von 63 cm. Da heutzutage die Menschen aber größer sind, als zu Blondels Zeiten, wurde auch das Schrittmaß der Treppenformel angepasst.
Wo kann man die Treppenformel anwenden?
Die Treppenformel eignet sich für die Berechnung von Bauwerken für den Innen- wie auch für den Außenraum. Hierbei muss je nach Art der Treppe auch Rücksicht auf eine angenehme Auftrittsbreite genommen werden. Während im Wohnraum das Verhältnis 18/27 (18 cm Stufenhöhe x 2 + 27 cm Auftrittsbreite = 63 cm) als angenehm empfunden wird, kann bei Kellertreppen ein Verhältnis von 21/21 nach der Treppenformel verwendet werden.
Schema einer Treppe (Autor: User:Ysangkok, gemeinfrei)
Siehe: Treppenloch in eine Betondecke gesägt