Weiche Standortfaktoren
Weiche Standortfaktoren im Dornbach-Baulexikon.
Weiche Standortfaktoren bestimmen den Erfolg einer geschäftlichen Tätigkeit mit. Sie beinhalten jene Aspekte, welche auf die betriebliche Tätigkeit eine Auswirkung haben, ohne in einer exakten Kosten-Nutzen-Analyse fassbar zu sein. Zunehmend lässt sich im wirtschaftlichen Bereich eine Berücksichtigung weicher Standortfaktoren bezüglich der Standortwahl eines Unternehmens feststellen.
Gruppen weicher Standortfaktoren
Zu den weichen Standortfaktoren zählen
- unternehmensbezogene Kriterien, wie z.B. die Konkurrenz, die wirtschaftliche Zusammenarbeit, das Standortprestige sowie die überregionale wirtschaftliche Situation,
- die politischen Verhältnisse mit dem Ausdruck von Rechsstaatlichkeit und Demokratie, der Achtung von Menschenrechten sowie den Handlungsbestrebungen innerhalb der Verwaltung,
- Bildungsbedingungen, welche Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, Schulen und weitere Ausbildungsstätten der betreffenden Region bieten,
- personenbezogene Standortfaktoren, welche die besonderen kulturellen Traditionen der Anwohner repräsentieren und auch deren Lebens-, Wohn-, Einkaufsbedingungen sowie die Freizeitangebote einschliessen,
- ökologische Bedingungen, welche in Aussagen zur Qualität der Umwelt münden sowie medizinische Aspekte und klimatische Gegebenheiten.
Besonderheit
Weiche Standortfaktoren sind Ausdruck individueller Vorstellungen und Empfindungen der Menschen. Sie können auch als Abbildungen der kulturellen und arbeitsweltlichen Gegebenheiten angesehen werden. Den weichen Standortfaktoren kommt eine besondere Rolle bei der Firmenaquise geeigneten hochqualifizierten Personals zu. Lebens-, Kultur- und Freizeitbedingungen werden von Fachkräften zunehmend als Entscheidungskriterium hinsichtlich der Arbeitsplatzwahl betrachtet. Hierzu ist der Terminus Standortzufriedenheit geprägt worden. Dieser Begriff trifft eine Aussage zum Grad der Übereinstimmung spezifischer regionaler Merkmale mit den Erwartungen und Vorstellungen einer Person. Schliesslich konzentrieren sich auch Prozesse der Wirtschaftsförderung zunehmend auf die weichen Standortfaktoren, da diese beeinflussbar sind, beispielsweise durch attraktive Förderkonditionen zur Ansiedlung Gewerbetreibender.
Siehe: Harte Standortfaktoren
